Page 20 - Programm Kinderoper Märzenburg
P. 20
Eichhornlied
Es ist Winter.
Nach den leichten Flocken, folgt der schwere Schnee.
Die Tage sind kurz, die Nächte klirrend kalt.
Die Welt wird still und weiß.
Eiszapfen wachsen an den Zweigen.
(Das Wasser im See gefriert zu Eis.)
REFRAIN
So kahl der Baum, so trocken das Feld,
so dunkel die Nacht, so still die Welt,
der Kreis der Natur bringt den Wandel,
hin zu einer leichteren Zeit.
(Schon), seit dem Herbst, wenn die grünen Blätter
gelb und rot und braun als Laub zu Boden fallen,
werden die Schatten wieder länger,
sammelt das Eichhorn fleißig Vorräte
und versteckt sie rund um ihren Bau.
REFRAIN
Und wenn der Winter unerbittlich streng und lang,
die Welt in seinen spitzen, kalten Händen hält,
die eisige Erde den Vorrat fest verschlossen,
dann kämpft sich das Eichhorn mühsam durch den
Schnee,
um nach vergeblicher Arbeit sich im Nest auszuruhen.
REFRAIN
Das Eichhorn, dünn, kraftlos und schläfrig,
liegt eng gerollt in seinem Kobel
und hat nichts mehr, außer seinem Vertrauen
auf den Kreislauf der Natur.
REFRAIN
Doch zaghaft, zärtlich, zögerlich
durchdringt an einem weiteren Tag
ein einzelner Strahl der Sonne die Wolken,
der stille Wald erbebt,
die Tiere erzittern hoffnungsfroh,
es gibt kein Zweifeln, es muss so sein,
der Frühling soll sie alle befreien.
Das Eichhorn schläft nun tief und müde,
doch träumt es wieder von neuen, warmen Tagen,
die der Frühling ihm sicherlich bringt.
18