Page 6 - 25 Jahre KW Jubiläumsbuch
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Vorwort Thomas Garmatsch

Ihr solltet mich gerade an meinem Schreibtisch sehen können.
Tausende von Gedanken schwirren mir durch den Kopf. „Was soll ich zu unserem 25. Jubiläum
schreiben?“
Viele von Euch haben mir in den letzten Wochen gemailt und gesagt, sie könnten für unser Jubilä-
umsbuch nichts schreiben, denn die Erlebnisse mit der Kulturwerkstatt seien etwas sehr Persönli-
ches zwischen ihnen und uns. Diese Erinnerungen seien zu intensiv und zu emotional, dass sie sie
für sich behalten möchten. Verstehe ich sehr gut.
Umso mehr freue ich mich, dass doch einige von Euch über ihren Schatten gesprungen sind und
ganz ehrlich und offen von Ihren Gefühlen und Abenteuern mit uns sprechen, ohne Angst zu ha-
ben, in dem Sumpf der Sentimentalität zu versinken.
Beim Lesen der einzelnen Beiträge hatte ich oft ein warmes, kuscheliges Gefühl im Bauch, wenn
wir gemeinsam die„Wiese der Erinnerungen!“ (was für eine Metapher!) beschritten… Tausendmal
Hagspiel… tausendmal Geisterspiel, wieder das prickelige Gefühl vor jeder Premiere, aber auch
die Gewissheit, wieder ein paar Kinder und Jugendliche mit einem Rucksack voller Erfahrungen
und sozialer Kompetenzen ausgerüstet zu haben… das gute Gefühl, in diesem Haus nie allein sein
zu müssen mit schönen, aber auch traurigen Erlebnissen… manche von Euch haben geschrieben:
„Kulturwerkstatt - wie in einer Familie“… nie allein sein müssen mit neuen Ideen und baulichen
wie finanziellen Aufgaben… So viele von Euch haben sich die Jahre an diesem gemeinsamen Ziel
und Traum beteiligt, haben mitgekämpft, sich engagiert, hinterfragt, gebaut, geplant, gesammelt,
gestaltet, genäht, geräumt, verkauft, gespielt, trainiert, gesungen, getragen… das haben wir uns
damals, als wir anfingen mit einem Osterworkshop, nicht träumen lassen! Danke Belli, Traudl, Gug-
gi, Webster und Michi für die gemeinsame Starthilfe…!
Und dann unsere Ideen und kreativen und engagierten Ziele konsequent weiterentwickelt, neue
Partner gefunden und hartneckigst gekämpft um eine Position in dieser Stadt, gekämpft für eine
Akzeptanz von Kinder- und Jugendkultur.
Wer hätte damals geglaubt, dass sich heute Schulen um Theater- und Kulturprojekte mit der
Kulturwerkstatt bewerben. Vor einigen Jahren mussten noch interessierte Lehrerinnen und Lehrer
bei ihren Schulleitern um ein Theaterprojekt betteln und kämpfen. Wer hätte jemals vor 25 Jahren
geglaubt, dass der Oberbürgermeister dieser Stadt von uns als „LEUCHTTURM“ sprechen würde.
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